Am Google Ads Optimierungsfaktor scheiden sich die Geister. Die einen schwören auf den Score, der widerspiegeln soll, wie gut man sein Google Ads Account für Kampagnen nutzt. Die anderen sehen darin eine regelrechte Gefahr, mehr Budget als nötig in Google Ads auszugeben, wenn der Score eine niedrige Zahl anzeigt.
Wir gehen in diesem Artikel den Stärken und Schwächen des Google Ads Optimierungsfaktors auf den Grund und besprechen, wie der Prozentsatz berechnet wird, woraus er sich zusammensetzt, wie man ihn optimieren kann und ob er wirklich relevant ist.
Inhaltsverzeichnis
Was kann der Google Ads Optimierungsfaktor und wie wird er berechnet?
Der Score – das Ranking geht dabei von 0 bis maximal 100 % – verdeutlicht in Echtzeit, ob eine Kampagne im Hinblick auf die Zielsetzung wie höhere Conversion-Rate oder höhere Klick-Werte optimal eingerichtet oder noch verbesserungswürdig ist. Mit dem Prozent-Faktor werden Empfehlungen mitgeliefert, wie sich das Kampagnen-Setting tunen lässt. Angezeigt wird er für Such-, Video-, Shopping- und Display-Kampagnen.
Die jeweiligen Empfehlungen sind aber im Kontext zu sehen und zu reflektieren, denn nicht alle machen in einer bestimmten Situation immer Sinn. Sie sind nämlich mit einer Reihe von Variablen eng verbunden, wie
- Bisherige Performance des Kontos
- Statistiken des Kontos und der Kampagnen
- Einstellungen des Kontos und der Kampagnen
- Google Suchvolumen und Google Suchtrends
Pro abgegebener Empfehlung wird dabei immer angezeigt, welchen geschätzten Wertanstieg deren Umsetzung bedeuten würde. Steht z.B. neben einer Empfehlung 10 %, bedeutet dies, dass sich der Optimierungsfaktor bei Umsetzung dieser bestimmten Empfehlung um 10 % verbessern würde. Achtung: Sie finden sowohl einen Score für das gesamte Konto als auch für jede einzelne Kampagne.
Hack: Um schnell einen Optimierungsfaktor von 100 % zu erziehen, würde es auch genügen, einfach alle Empfehlungen abzulehnen.
Das alleinb wäre natürlich nicht zielführend. Was aber tatsächlich Sinn macht, ist, nach dem Verwerfen einer bestimmten Empfehlung anzugeben, warum ein Vorschlag als nicht gut erachtet wird. Das ist für Google wertvolles Feedback zur Verbesserung der angezeigten Empfehlungen.
Welche Empfehlungen liefert der Ads Optimierungsfaktor?
Google generiert an die jeweiligen Umstände angepasste Empfehlungen. Das können nur einige wenige, sehr viele oder gar keine sein. Die detaillierten Vorschläge reichen von ‚falsch konfigurierte Deeplinks hinzufügen‘ bis zu ‚Website-Tags einrichten‘. Eingeteilt werden die Empfehlungen nach folgenden Arten:
Anzeigen und Erweiterungen
Darunter fallen alle Tipps, die die Performance der Anzeigen und die Klickrate steigern sollen. Einige Beispiele davon sind das Hinzufügen von
- Weiteren Anzeigentiteln oder Textzeilen zu responsiven Anzeigen
- Dynamischen Bildern. Dabei werden Bilder der Landing-Page eingeblendet
- Produktfeeds in Videos. Erhöht Conversions bei ähnlichem oder niedrigerem CPA (Cost per Acquisition).
- Preis-Assets, der Telefonnummer oder Zusatzinfos
Automatisierte Kampagnen
Diese Empfehlungen können die Verwaltung von Kampagnen streamlinen. Hier finden sich Richtlinien für automatisierte Gebotseinstellung, Ausrichtung und Anzeigenerstellung. Local Campaigns, Smart Display oder Smart Shopping sind damit leichter zu handhaben.
Gebote und Budgets
Smart-Bidding-Strategien werden vorgeschlagen sowie Gebotsanpassungen oder Änderungen zur verwendeten Attribution. Zu den Ratschlägen zählen:
- Ladenbesuche in Conversions einbeziehen
- Budget anpassen, erhöhen oder neu zuweisen
- Ziel-CPA und ROAS (Return on Advertising Spend) optimieren
- Conversion-Tracking mit datengetriebener Attribution optimieren
Keywords und Ausrichtung
Diese Trickkiste dreht sich um die richtigen Keywords, Anzeigengruppen und Remarketing-Zielgruppen. Einige Empfehlungen sehen wie folgt aus:
- Zielgruppen hinzufügen, zur besseren Erfassung Ihrer Anzeigenleistung
- Dynamische Suchanzeigen erstellen. Generiert Anzeigen je nach Suchanfragen
- Suchnetzwerk-Partner aktivieren. Partner-Websites haben oft einen niedrigeren CPC (Cost per Click)
- Redundante Keywords oder Keywords ohne Anzeigenauslieferung entfernen
Fehlerbehebung
Hier finden sich generelle und technische Hinweise wie Schwachstellen des Kontos, ein fehlerhafter Conversion-Tracking-Tag oder abgelehnte bzw. fehlende Anzeigen. Beispiele sind:
- Anzeigentexte korrigieren
- Falsch konfigurierte Deeplinks beheben
- Probleme mit abgelehnten Produkten beheben
- Überschneidung bei App-Kampagnen aufheben
Anzeigenvorschläge
Sie werden von Google generiert und lassen sich unter diesem Punkt ansehen, akzeptieren oder auch ablehnen. Achtung: Ohne manuelles Eingreifen werden die Vorschläge nach 14 Tagen automatisch übernommen
Vorgeschlagene Änderungen
Hier können alle persönlichen Empfehlungen des Google Ads Kundenbetreuers eingesehen werden. Diese finden sich auf der Seite ‚Empfehlungen‘ und können abgelehnt oder unter ‚Alle übernehmen‘ für das gesamte Konto akzeptiert werden.
Unter ‘Mobile Google Ads App’ hat man außerdem die Möglichkeit, seine Kampagnen via Download aufs Smartphone immer im Blick zu haben. Denn die beste Empfehlung ist noch immer die persönliche Analyse der Kampagnenwerte. Hilfreich ist daher immer die vollständige Einrichtung aller Messwerte wie Conversion-Tracking, Website-Tag, GA4-Property, etc.
Wie wirksam ist der Optimierungsfaktor?
Wie viele andere Rankings – z.B. Seiten- oder Domainranks bzw. Backlink-Ranks – kommt es auch beim Google Ads Optimierungsfaktor darauf an, ihn nicht nur an der Prozentzahl zu beurteilen, sondern im Zusammenhang. Manchmal performt eine Kampagne trotz eines niederen Scores sehr gut, während ein hoher Score nicht zwangsläufig bedeutet, dass alles tatsächlich optimiert wurde. Wofür der Optimierungsfaktor auf jeden Fall eingesetzt werden sollte, ist, um sich ein aktuelles Bild zu machen, die Empfehlungen durchzusehen und daraufhin Optimierungen durchzuführen.
Etliche von den Vorschlägen sind sehr kostengünstig wie redundante oder fehlerhafte Keywords zu korrigieren, Assets in responsiven Werbeanzeigen oder Preiserweiterungen zu berücksichtigen. Andere wiederum wie die Erhöhung von Werbebudgets, die Anpassungen von Gebotsstrategien oder die Einführung neuer Keywords sind zu hinterfragen. Hier geben die wichtigsten KPI’s, Marketingerfahrung und Know-how am Ende die Richtung vor.
Fazit: Guide, aber kein Guru
Einen regelmäßigen Blick auf den Optimierungsfaktor zu werfen, schadet auf keinen Fall, sofern Vorschläge nicht ohne Reflexion einfach übernommen werden. Es lohnt sich, jede einzelne Empfehlung im Kontext der Kampagne zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen. Dabei ist es besonders wichtig, Entwicklungen zu tracken und alle relevanten Messwerte zu aktivieren. So wird sichergestellt, dass Daten zu Anpassungen der Google Ads Kampagne immer vorhanden sind und analysiert werden können.
Selbst bei vollständiger Optimierung können sich zu einem bestimmten Zeitpunkt die Parameter ändern, sodass bestimmte Punkte wieder überarbeitet werden müssten. So wie sich die Zielsetzungen und -gruppen erweitern können, so ändert sich auch der Optimierungsfaktor. Ihn als Guide zu nutzen sowie bei potenziell schlechten Empfehlungen Feedback an Google zu geben, ist nicht nur hilfreich, sondern trägt auch zur laufenden Verbesserung des Faktors selbst bei.
Wir als professionelle Agentur für Suchmaschinenwerbung stehen Ihnen bei der Optimierung Ihrer Google Ads Kampagne gerne zur Seite. Sprechen Sie uns gerne an!
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