Für alle SEM-Manager und AdWords-Nutzer, die sich bisher bei der Berichterstellung für AdWords auf Excel-Tabellen und 3rd Party-Tools verlassen haben: Seit August gibt es eine neue Funktion im Dashboard, die die Erstellung von Reports direkt ermöglicht: den Berichtseditor.
Der Editor bietet insgesamt 82 verschiedene Variablen für die Erstellung von Berichten. Zu den spezifische Variablen gehören u.a. Detailebene, Ausrichtung, der räumlichen und zeitlichen Dimension und zu den absoluten sowie relativen Messgrößen gehören u.a. Leistungs-, Conversion-, Attributions- und den aus Analytics importierten Daten sowie den Wettbewerbswerten. Diese kann man separat oder in Kombination miteinander betrachten, um die Performance-Entwicklung des Kontos (oder von Teilen davon) nachvollziehen zu können; die mittels einer Tabelle oder eines (Balken-, Torten-, Linien-) Diagramms dargestellt werden können.
Inhaltsverzeichnis
1. Balken- und Tortendiagramm
Sowohl das Balken- als auch das Tortendiagramm sind generische Diagramme, die bei vielen Tools beinhaltet sind. Diese können mit Excel-Einsteigerkenntnissen erstellt werden. Das Balkendiagramm ermöglicht die parallele Betrachtung bis zu dreier Variablen, von denen zwei Messgrößen sein müssen (z.B. eine Übersicht der Klicks und Conversions nach Kampagnen aufgeschlüsselt). Das Tortendiagramm ermöglicht die Betrachtung zweier Variablen, von denen eine eine absolute Messgröße sein muss (z.B. eine Übersicht der Verteilung der Klicks nach Kampagnen aufgeschlüsselt, allerdings keine Übersicht von CTRs nach Kampagnen aufgeschlüsselt).
Der Vorteil des Berichteditors gegenüber 3rd Party-Tools zur Diagrammerstellung liegt darin, dass mehrere verschiedene Größen zur Auswahl stehen und keine beschränkte Anzahl von Kombinationen vorgegeben wird, sondern diese innerhalb der Einschränkungen des Editors frei wählbar sind.
2. Liniendiagramm
Das Liniendiagramm ist der Grafik in der normalen Kampagnen/Anzeigengruppen/Keyword-Übersicht sehr ähnlich und zeigt ebenso wie diese die Entwicklung der betrachteten Größen im ausgewählten Zeitraum an.
Allerdings hat das Liniendiagramm im Berichteditor mehrere Vorteile:
– das Diagramm ist deutlich größer und erlaubt dadurch eine bessere visuelle Darstellung
– das Diagramm erlaubt die Messung von deutlich mehr Größen. Die Grafik in der normalen Kampagnen-Übersicht ist – zusätzlich zu den verschiedenen Detailebenen (Kampagnen, Anzeigengruppen etc.) – auf 30 verschiedene Größen beschränkt. Das Liniendiagramm ist zusätzlich zu den Detailebenen auf 66 Größen beschränkt (darunter auch solche wie der Standort oder die Keywords).
– das Diagramm erlaubt bei der horizontalen Betrachtung bis zu 16 verschiedene Ausprägungen desselben Größen-Typs (wobei man die Option hat, nach verschiedenen Kriterien zu filtern), während die Grafik in der normalen Kampagnen-Übersicht immer nur eine Größe erlaubt. So kann man z.B. die Entwicklung der Klickzahlen von verschiedenen Anzeigengruppen auf einmal betrachten, anstatt sich jede Anzeigengruppe einzeln ansehen zu müssen.
Parallele Betrachtung der Entwicklung 16 verschiedener Anzeigengruppen über einen bestimmten Beobachtungszeitraum.
3. Tabelle
Die Tabellenübersicht ist dadurch gekennzeichnet, dass sie längst nicht so begrenzt ist wie die Diagrammberichte und man hier mehr als nur drei Messgrößen (und diese auch in nahezu beliebiger Kombination) gleichzeitig betrachten kann. Während sie in vielerlei Hinsicht zumindest visuell von der Standard-Kontenübersicht kaum zu unterscheiden ist (wenn man davon absieht, dass es keine obligatorischen Größen gibt, die eingeblendet werden müssen), hat sie einen unschätzbaren Vorteil: Sie greift auch die im Reiter “Dimensionen” verfügbaren Daten auf. Das alleine rechtfertigt schon die Nutzung des Berichtseditors, unabhängig von allen anderen Möglichkeiten.
Ein großer Vorteil der Tabellenübersicht liegt darin, dass man mit dem Editor auch jene Datensätze erfassen kann, die in der “Dimensionen”-Übersicht bestimmten Restriktionen unterliegen und eine detailliertere Auswertung bisher gar nicht oder zumindest nicht direkt erlaubten:
– aus Google Analytics importierte Daten waren im Reiter “Dimensionen” nicht anwählbar; diese Einschränkung gilt für den Berichtseditor weitgehend nicht. Dies bedeutet, dass man z.B. die durchschnittliche Verweildauer für einzelne Regionen oder die verschiedenen Wochentage überprüfen kann.
– es ist möglich, räumliche und zeitliche Auswertungen zu kreuzen. Man kann z.B. einsehen, wie die Performance in den verschiedenen Regionen von Wochentag zu Wochentag variiert. Vorher musste man sich entscheiden: Entweder man konnte die Performance nach Region *oder* nach Zeit überprüfen, aber nicht beide in Beziehung zueinander setzen.
– dasselbe gilt nun auch für die verschiedenen zeitlichen Dimensionen, die man vorher auch nur voneinander losgelöst betrachten konnte. Es ist nun also z.B. möglich einzusehen, wie das Konto in einem Zeitraum an den verschiedenen Wochentagen zu verschiedenen Tageszeiten performt.
Beispiel für die Beschränkung des Reiters “Dimensionen”: Die gleichzeitige Auswahl verschiedener Zeiteinheiten ist nicht möglich – mit dem Berichteditor gehört das Problem erfreulicherweise der Vergangenheit an.
Bestimmte Kombinationen sind zwar nach wie vor nicht möglich. So kann man z.B. genaue Suchbegriffe nicht nach Standorten aufschlüsseln lassen, ebenswo wie bei einer Vielzahl von Größen nicht erfasst wird, zu welchen Tageszeiten sie passiert sind.
Fazit: Die meisten Funktionen bieten zumindest einen kleinen Mehrwert im Vergleich zu anderen Tools der Berichterstellung. Die eigentliche Stärke des neuen Berichtseditors liegt aber darin, dass man ihn gewissermaßen als Erweiterung der Kampagnenübersicht betrachten und weitaus detailliertere Daten erheben kann, als einem dort zur Verfügung stehen.