Es ist wohl kein Geheimnis, dass Personen die Ihre Website besuchen ein grundsätzliches Interesse an Ihren Produkten oder Dienstleistungen haben. Das Verlassen der Seite ohne Conversion kann verschiedene Gründe haben, in den wenigsten Fällen ist es jedoch eine eindeutige Entscheidung gegen Ihr Produkt.
Zwischen dem ersten Besuch einer Website und einer Conversion vergehen in der Regel mehrere Tage oder sogar Wochen, da Kunden sich noch über andere Quellen informieren oder Bedenkzeit benötigen. Damit diese Kunden Sie nicht aus den Augen verlieren, ist gezieltes Remarketing ein Muss. Dabei können Sie sowohl Besucher Ihres Webshops, als auch Filialkunden gezielt ansprechen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Remarketing?
Remarketing bedeutet, dass Besucher eines Shops erneut mit Anzeigen angesprochen werden, welche über Google AdWords oder Dienste wie Facebook ausgespielt werden. Dabei wird wahlweise das vom Besucher betrachtete Produkt erneut beworben, oder ergänzende Produkte, falls es zuvor zu einer Conversion kam. Ebenfalls möglich sind reine Branding Anzeigen. In der Regel erscheinen die Anzeigen im Displaynetzwerk von Google, aber auch bei Facebook ist gezieltes Retargeting, sogar von Filialbesuchern, möglich . Um ehemalige Besucher Ihrer Website zu identifizieren, kommen Tracking-Codes oder Pixel zum Einsatz. Welche Nutzer welche Remarketing-Anzeigen zu sehen bekommen, legen Sie selbst über Listen fest.
Das Setup
Um Remarketing effektiv und möglichst kostengünstig einzusetzen ist die richtige Konfiguration des Setups und ein entsprechendes Tracking der Customer Journey essentiell. Zwar können alle Besucher der Website angesprochen werden, allerdings ist die Maßnahme nur sinnvoll, wenn sich der Besucherstrom grundsätzlich in Grenzen hält oder Sie grundsätzlich eine Awareness oder Branding-Kampagne fahren wollen. Welche Art von Anzeigen der User zu sehen bekommt, können Sie in Ihrem AdWords Konto festlegen und definieren.
Besonders wichtig ist es, die Besucher Ihrer Website genau zu unterscheiden. Hat ein User sich durch eine bestimmte Kategorie geklickt, können Sie ihm mit Remarketing noch einmal Highlights oder Sonderangebote aufzeigen. Hat er schon ein Produkt gekauft, lohnt es sich, ihm ergänzende Produkte zu zeigen und ihn so zu einem erneuten Kauf zu motivieren.
Anzeigengruppen festlegen
Wenn Sie die Kampagne in unterschiedliche Anzeigengruppen (Banner und Text) aufteilen, erleichtert dies die Koordination und Optimierung. Außerdem können Sie so die Gebote für beide Formate individuell anpassen.
Listen anlegen
Um die jeweilige Zielgruppe mit den passenden Anzeigen anzusprechen, sind verschiedene Listen notwendig. Hier können Käufer, Warenkorbabbrecher und Interessenten definiert werden. Es lohnt sich auch im zeitlichen Rahmen zu unterscheiden und Warenkorbabbrecher der letzten 30 Tage von denen der letzten Woche abzugrenzen. Ebenso ist eine demografische Unterteilung nach Geschlecht, Alter oder auch Interessen möglich. Ein Mann, der sich nach Wanderschuhe umgesehen hat, ist möglicherweise auch an einem Wanderrucksack interessiert. Grundsätzlich gilt: Je genauer Sie vorab Ihre Zielgruppe definieren, desto weniger Streuverluste haben Sie und umso höher wird Ihr ROI.
Zusätzlich können Sie Nutzer ansprechen, die vor Ort in einer Ihrer Filialen waren, wenn diese mit dem Smartphone unterwegs waren. Dieses Feature funktioniert bei Facebook zwischenzeitlich recht zuverlässig, ist aber auch bei AdWords grundsätzlich möglich.
Gruppen ausschließen
Unter bestimmten Umständen ist es sinnvoll, Kunden vom Remarketing auszuschließen. Hat jemand beispielsweise erst einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen, wird er diesen für die Laufzeit behalten und kein zusätzliches Angebot annehmen. Hier lohnt es sich, Kunden nach der maximalen Laufzeit (aktuell 540 Tage) anzusprechen und für neue Angebote oder möglicherweise ein neues Smartphone zu werben.
Zeiten anpassen
Grundsätzlich lohnt es sich zu besonderen Events wie Weihnachten die Listendauer zu erhöhen, da hier die Kaufbereitschaft deutlich höher ist und oft schon im Herbst nach Geschenken gesucht wird. Zusätzlich kann es sich hier lohnen, das Budget für einen kurzen Zeitraum anzuheben, da phasenweise ein erhöhter Konkurrenzdruck besteht.
Anzeigentexte anpassen
Für jede Liste lohnt es sich individuelle Anzeigen zu erstellen. Hat jemand durch das Ablegen im Warenkorb bereits Interesse bekundet, kann dieser möglicherweise mit einem Sonderangebot überzeugt werden, während bei einem Reiseshop die schönsten Hotels einer Region eine sinnvolle Variante sind. Bei Kunden die bereits ein Produkt gekauft haben, sollten Sie unbedingt Crosselling betreiben.
Ähnliche Zielgruppen ansprechen
Durch die Einstellung „Similar Audiences“ lassen sich bereits zu Kunden gewordenen Personen ähnliche Zielgruppen erstellen. Das macht die Ansprach potenzieller Neukunden deutlich einfacher.
Fazit:
Richtig eingesetzt, können Sie mit Remarketing Ihre Conversions erhöhen und effektives Cross-Selling betreiben. Auch wenn das Aufsetzen der Kampagne einige Zeit in Anspruch nimmt, lohnt sich der entsprechende Aufwand finanziell.