Über YouTube können Unternehmen eine hohe Reichweite für ihre Werbung generieren und ihre Zielgruppe erreichen. Denn: Auf der Plattform sind jeden Monat 1,9 Milliarden Menschen unterwegs. Dabei nutzen diese YouTube mehr und mehr, um sich über Produkte zu informieren. Sie suchen nach Produktvergleichen, -beschreibungen und -tests, um Informationen für ihre Kaufentscheidung zu sammeln. Damit ist YouTube auch für Unternehmen attraktiv. Sie können Nutzer bei ihrer Suche mit passenden Anzeigen ansprechen und so in Kunden verwandeln.
Inhaltsverzeichnis
Voraussetzungen für YouTube Ads
Um Anzeigen auf YouTube zu schalten, benötigen Unternehmen einen Account auf der Plattform. Und: Sie benötigen ein Google Ads Konto. Darüber wickelt Google die Werbebuchungen ab. Zudem erhalten Unternehmen über das Google Ads Konto umfangreiche Einblicke in Statistiken zur Effizienz ihrer Anzeigen. So können sie beispielsweise einsehen, wie oft Nutzer eine Video Ad vollständig angesehen und welche Anzeigen neue Abonnenten generiert haben. Daneben erhalten sie Einsicht in Klickraten von CTAs und die Anzahl der Aufrufe durch das Teilen von Clips. Auf diese Weise erfahren Unternehmen, ob ihre Clips die Interessen der Zielgruppe treffen. Das zeigt ihnen, wie sie ihre Ads bei Bedarf optimieren können.
So erreicht man die richtige Zielgruppen
Bevor man seine YouTube-Ads-Kampagne startet, kann man im Tool “Ausrichtungsmethoden” angeben, wem die Ads angezeigt werden sollen. Dafür gibt es verschiedene Kategorien, bei denen man die Zielgruppen näher definieren kann. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Clip gerade den Usern angezeigt wird, die auch bereit für eine Investition sind. Die Kategorien unterteilen sich in folgende Punkte.
Demografische Gruppen
Hier können Sie die Zielgruppe nach bestimmten demografischen Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, oder Einkommen auswählen.
Zielgruppen mit gemeinsamen Interessen
Hier bestimmen Sie die Interessen, welche die angepeilten Zuseher haben und welche im direkten Zusammenhang mit dem Inhalt Ihrer YouTube Ad-Kampagne stehen.
Kaufbereite Zielgruppen
Diese Kategorie bezieht sich auf jene Nutzer, welche sich für ein bestimmtes Produkt oder eine Sache interessieren und auch höchstwahrscheinlich für Investitionen bereit sind.
Video Remarketing
Mit Remarketing können Sie jene Nutzer erreichen, die bereits zuvor, mit Ihren Videos, Videoanzeigen oder Ihrem YouTube-Kanal auf irgendeine Weise interagiert haben. Dafür empfiehlt es sich, Ihr YouTube-Konto mit Ihrem Google Ads zu verknüpfen, da so automatisch benutzerdefinierte Listen erstellt werden.
Placements
Hier wählen Sie aus, wie Sie Ihre Inhalte platzieren wollen. So können die Youtube Ads etwa auf Videos platziert werden, die oft angeklickt werden oder auf Clips, welche thematische Überschneidungen mit Ihren Inhalten aufweisen.
Keywords
Hier können die Keywords ausgewählt werden, die für Ihre Kampagne relevant sind und welche von Usern in das Suchfeld eingegeben werden.
Themen
Themenbezogenes Targeting führt dazu, dass User auf Ihre Inhalte aufmerksam werden, die nach Inhalten suchen die in direkter Verbindung mit Ihrer Kampagne stehen. So können Sie bestimmte Themengebiete aussuchen, welche für Ihre YouTube-Ads relevant sind.
6 YouTube Anzeigenformate
YouTube bietet Unternehmen 6 Werbeformate, mit denen sie User ansprechen können. Damit sie sich dabei für das richtige entscheiden, zeigen wir, welches Format für welche Inhalte geeignet ist:
1. TrueView Anzeigen
TrueView Anzeigen sind überspringbare Ads, die vor, während oder nach einem Video auf YouTube als voller Clip eingeblendet werden. Sie müssen zwischen 12 Sekunden und sechs Minuten lang sein. Nutzer können TrueView Ads nach fünf Sekunden überspringen. Dieses Format eignet sich für Werbung auf Computern, Smartphones, Tablets, Fernsehen und Spielekonsolen.
Als Inhalte kommen vor allem Ads infrage, die eine Geschichte erzählen, in der sich User wiedererkennen. Unternehmen sollten hier daher auf intelligentes und unterhaltsames Storytelling setzen. User klicken diese Form der Werbung seltener weg. Und: Sie bleibt besser in ihren Köpfen hängen.
Unternehmen zahlen nur dann für TrueView Ads, wenn Zuschauer die Werbung mindestens 30 Sekunden lang oder bis zum Ende (bei Anzeigen, die kürzer als 30 Sekunden sind) ansehen oder damit interagieren. Das kann beispielsweise der Klick auf einen Call-to-Action-Button sein.
2. Video Discovery Anzeigen
Video Discovery Anzeigen erscheinen auf der YouTube-Startseite, in den Suchergebnissen und auf Wiedergabeseiten in den Vorschlägen für ähnliche YouTube-Videos (sogenannte Display-Anzeigen). Da sie nicht Teil eines Videos sind, das User schauen, sind diese unaufdringlich und werden nicht als störend empfunden.
3. Overlay-Anzeigen
Ebenfalls nur auf dem Desktop-PC werden Overlay-Anzeigen eingebunden. Diese Standbilder werden während der Wiedergabe von Videos und den unteren 20 Prozent des Videos eingeblendet. Die Anzeige kann vom Zuschauer aktiv minimiert werden, andernfalls bleibt das Bild für einige Sekunden sichtbar, bevor es automatisch minimiert wird. Kosten fallen bei einem Klick auf die Anzeige an, der User wird in diesem Fall auf die hinterlegte URL geleitet.
4. Überspringbare Videoanzeigen
Überspringbare Videoanzeigen werden sowohl auf Desktop-Computern als auch auf Mobilgeräten, Spielkonsolen und TV-Geräten ausgegeben. Hier wird eine Anzeige abgespielt, die der Zuschauer nach fünf Sekunden überspringen kann. Das Videoformat kann am Anfang aber auch in der Mitte eines Videos abgespielt werden. Kosten werden fällig, wenn der Werbeclip mindestens 30 Sekunden angeschaut oder geklickt wurde.
5. Nicht überspringbare Videoanzeigen
Nicht überspringbare Videoanzeigen sind – wie der Name es schon verrät – Ads, die Nutzer nicht wegklicken können. Sie erscheinen bei YouTube vor dem Hauptvideo (Pre-Roll), während des Videos (Mid-Roll) oder nach dem Video (Post-Roll). Nicht überspringbare Videoanzeigen können bis zu 20 Sekunden lang sein.
Als Inhalte eignen sich wie bei den TrueView Anzeigen unterhaltsame Geschichten, die User zu einer Interaktion motivieren. Unternehmen können dafür beispielsweise CTAs einfügen. Diese sollten im besten Fall eine Gegenleistung versprechen, um einen Klick attraktiv zu machen. Unternehmen bezahlen bei YouTube für nicht überspringbare Video-Ads, sobald Nutzer daraufklicken (PPC).
6. Bumper Ads
Bumper Ads erscheinen vor oder während Videos. Sie sind sechs Sekunden lang. Damit sind sie die kürzeste Form der Werbung auf dem Videoportal. Das Format eignet sich vor allem, um eine größere Videokampagne – beispielsweise zur Einführung eines neuen Produkts oder zu einem Event – zu begleiten. Denn: In sechs Sekunden können Unternehmen keine Geschichte erzählen oder ein Produkt wirksam vorstellen. Bumper Ads sollten daher stets Teil einer umfangreichen Videokampagne sein. In unserem Guide zu Bumper Ads zeigen wir, was diese bringen und wie sie funktionieren.
7. Gesponsorte Infokarten
Infokarten sind kleine Teaser, die User zu einem CTA animieren. Sie tauchen im Video oben rechts für einige Sekunden auf. Bei einem Klick auf die Infokarten erhalten Nutzer relevante Zusatzinformationen zum gerade laufenden Video-Content. Sie können die Anzeige jedoch nicht wegklicken. Um YouTube-Nutzer zu einem Klick zu motivieren, sollten die gesponsorten Infokarten auf den ersten Blick zeigen, welchen Mehrwert sie bieten.
Videoanzeigenkampagnen richtig erstellen
Sind die Werbevideos erstellt und bei YouTube hochgeladen, können Unternehmen eine Anzeigenkampagne erstellen. Dabei sind in ihrem Google Ads Konto diese Schritte wichtig:
Kampagnenziel bestimmen
In einem ersten Schritt müssen Unternehmen ein Kampagnenziel festlegen. YouTube lässt dabei aus verschiedenen Kampagnentypen wählen, das sie für ihr jeweiliges Ziel verwenden können. Dabei können sie sich beispielsweise für das Ziel „Markenbekanntheit und Reichweite“ entscheiden.
Budget und Auslieferung wählen
Unternehmen wählen dann, ob sie ihr Budget für einzelne Tage oder für die gesamte Kampagne festlegen möchten. Um dann mit der Ausspielung der Werbeanzeigen zu beginnen, können sie auch festlegen, wie ihre Anzeigen auf einem Kanal erscheinen sollen. Bei der Standard-Einstellung spielt die Plattform Ads gleichmäßig über den Tag aus.
Werbenetzwerke wählen
Werbetreibende entscheiden nun, wo ihre Ads zu sehen sein sollen. Dabei können sie ihre Videowerbung auf der YouTube-Suchergebnisseite, der Startseite, den Videoseiten und den YouTube-Channel-Pages ausspielen. Alternativ können sie ihre YouTube-Anzeigen vor, während oder nach Videos einblenden lassen.
Standort, Sprache und Endgeräte bestimmen
Unternehmen legen jetzt die Region fest, in der sie ihre Ads ausspielen möchten. Dabei können sie auch bestimmte Standorte ausschließen. Über die Wahl der Sprache und der Endgeräte können sie ihre Zielgruppen zudem weiter eingrenzen.
Dauer der Werbekampagne festlegen
Werbetreibende bestimmen, wann ihre Kampagne beginnen und wann sie enden soll.
Gebote bestimmen
Um festzulegen, welchen Preis Unternehmen maximal für die Wiedergabe ihrer Videoanzeige bezahlen möchten, können sie ein Gebot abgeben.
Targeting definieren
Damit die Anzeigen die richtigen Zielgruppen erreichen, müssen Unternehmen ihr Targeting anpassen. Dabei sollten sie wichtige demografische Informationen wie Geschlecht und Alter sowie die Interessen ihrer Zielgruppe definieren.
Videoanzeigenkampagnen optimieren
Um laufende Placements zu optimieren und so auf einem Kanal sichtbarer zu machen, können Unternehmen ihre Kampagnen optimieren. Dabei können sie unter anderem diese Kennzahlen auswerten:
Aufrufe
Unter „Aufrufe“ erhalten Werbetreibende Informationen, wie viele User sich eine Anzeige wie lange angesehen haben.
Zielgruppe
Hier können Unternehmen nachverfolgen, wie viele Likes ausgespielte Ads erhalten haben und wie oft sie geteilt wurden.
Conversions
Die Conversions verraten Werbetreibenden, ob eine Anzeige mit ihren Views auch Leads generiert. So wissen sie, ob Ads einen angemessenen ROI erzielen.
Optimierung der Werbeanzeigen
Um das Optimum aus den YouTube Ads herauszuholen gibt es einige Regeln zu befolgen um die Inhalte und die Botschaften für den User attraktiv zu verpacken und so die Aufrufrate zu erhöhen.
Kurze und knackige Clips
Videoanzeigen können entweder überspringbar oder nicht sein. Beide eint jedoch, dass der Zuseher im Grunde darauf wartet, zum eigentlichen YouTube-Video zurückzukehren. Aus diesem Grund sollte man den Clip so kurz und einfach wie möglich halten und den Inhalt idealerweise in 15 Sekunden verpacken.
Hochwertiger Content
Die Konkurrenz auf YouTube ist hoch und Millionen von Videos buhlen um die Gunst des Zusehers. Aus diesem Grund sollte man darauf achten, dass man hochwertige und interessante Inhalte produziert, die den Zuseher zum Staunen bringen und die einen positiven Eindruck hinterlassen.
Richtiges Anzeigenformat auswählen
Um seine Videowerbung perfekt in Szene zu setzen, sollte man sich vorher überlegen, welches Anzeigenformat am besten dafür geeignet ist. Will man etwa die Brand Awareness bei der Zuseherschaft stärken und einen positiven Eindruck hinterlassen, bieten sich Displayanzeigen an. Möchte man hingegen seinen Webauftritt promoten, könnte man zu Infokarten oder Overlay-Anzeigen greifen.
Zauberwort Storytelling
Wer kennt es nicht? Vor dem Youtubeclip startet eine Werbeanzeige, man möchte schon überspringen, doch bereits die ersten 5 Sekunden sind so spannend aufgebaut, dass man wissen möchte, wie es weitergeht. In diesem Fall haben die Marketeers alles richtig gemacht. Denn der Videoclip besticht durch cleveres Storytelling und erzählt eine kleine Geschichte, welche die Aufmerksamkeit der Zuseher auf sich zieht.
Clevere CTAs
Einer der Vorteile die Videowerbung im Internet gegenüber konventioneller Fernsehwerbung hat, ist ihre interaktive Komponente. Diese sollte man sich zu Nutzen machen, denn integriert man clevere CTAs, die die Neugierde des Zusehers wecken und ihn einladen, selbst aktiv zu werden, ist das schon die halbe Miete.
Gut gemachte Thumbnails und Beschreibungstexte
Der Thumbnail ist das erste, was wir von einem Video sehen. Und oft ist es eben das interessante Standbild, dass uns dazu animiert, auf das Video zu klicken. Wenn daneben noch ein spannender Untertitel steht, der den Inhalt des Videos anteasert – umso besser. Deshalb sollte man überlegen, wie man das volle Potential von Thumbnail und Untertitel nutzen kann.
Plant man seine YouTube Ads sorgfältig und wendet man die richtigen Methoden an, kann sich Videowerbung auf YouTube als wertvolles und erfolgsversprechendes Marketingtool erweisen.
Was kosten Anzeigen auf der Videoplattform YouTube?
Wie teuer Anzeigen auf YouTube sind, hängt wie bei Facebook und Google davon ab,
- welches Werbeformat Unternehmen wählen,
- wie lang die Anzeigen sind,
- wie lange die Werbekampagne läuft und
- wann Unternehmen ihre Ads schalten.
Generell lässt sich aber sagen, dass nur gezahlt wird, wenn ein Werbevideo mindestens 30 Sekunden / bis zum Ende angesehen wird. Ebenso werden Link-Klicks (zum Beispiel ein CTA, eine Weiterführung auf die eigene Landingpage usw.) abgerechnet. Ein Überspringen des Videos ist für den Werbetreibenden kostenlos.
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