Es ist für Unternehmen schon immer eine Herausforderung, die richtigen KPIs für das eigene Business bestimmen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Mit dem Einzug von Social Media ist das nicht einfacher geworden. Webseitenbetreiber müssen plötzlich nicht mehr nur die Zahlen aus Google Analytics auswerten, sondern auch Likes, Shares und Comments bei Facebook unter die Lupe nehmen, um Traffic, Conversion Rate und Revenue zu bestimmen. Der E-Commerce-Report 2019 gibt Seitenbetreibern wichtige Fakten an die Hand, um ihre eigenen Benchmarks zu bewerten und Strategien für das neue Jahr zu entwerfen.
Was sind die wichtigsten Takeaways des E-Commerce Reports 2019, die Seitenbetreiber kennen müssen?
Inhaltsverzeichnis
Wichtigsten Fakten des E-Commerce Report 2019
1. Ein Facebook-Like entspricht einer Conversion Rate von 3 Prozent
Bisher stritten Unternehmen darüber, wie viel Wert Social Engagements tatsächlich haben. Wolfgang Digital konnte in seinem aktuellen Report jeder Aktion auf Facebook zum ersten Mal einen konkreten Wert zuschreiben. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass 3 Prozent der Nutzer, die einen Post liken, einen Kauf tätigen. Wenn User einen Beitrag teilen, liegt der Wert bei 4 Prozent. Ein Kommentar kommt auf 4,9 Prozent. Schreiben Nutzer Unternehmen eine Nachricht über den Facebook-Messenger, liegt die Conversion Rate bei 9,95 Prozent.
Entscheidenden Einfluss auf den Wert der Aktion hat damit der Faktor Zeit. Je mehr Zeit User für ihre Aktion bei Facebook aufwenden, desto höher liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie am Ende einen Kauf vornehmen.
Die Studie fand zudem heraus, wie viel Wert eine Reaktion (Haha, Love, Wow, Angry, Sad) auf einen Post haben kann. Im Durchschnitt erzeugen diese eine Conversion Rate von 4,67 Prozent. Besonders effektiv sind dabei die Reaktionen „Love“ (5,34 Prozent) und „Sad“ (6,49 Prozent). Es scheint also, dass, je stärker die Emotion ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Person eine Bestellung abschließt.
2. Social Ads sind für Traffic und Revenue viel wichtiger als gedacht
Bisher schien unumstritten: Google ist der ultimative Treiber, um User auf die eigene Webseite zu lenken und dort zu Kunden zu machen. So ist die Suchmaschine für 60 Prozent des Traffics und 56 Prozent der Webseiten-Revenue verantwortlich. Google selbst gibt an, dass Social Media lediglich für 5 Prozent des Traffics sorgt und 2 Prozent der Revenue erzeugt.
Die Werte des Social Engagement der Wolfgang-Studie lassen jedoch einen anderen Schluss zu. Während Google davon ausgeht, dass ein Webseitenbesuch eine Conversion Rate von 2,24 Prozent erzeugt, beziffert Facebook die Conversion Rate für Social Engagement bei 4 Prozent. Das würde heißen, dass Likes, Comments, Shares und Messages bei Facebook doppelt so viel Wert sind wie ein Webseitenbesuch. Seitenbetreiber stehen also vor der Herausforderung, die Zahlen der beiden E-Commerce-Giganten richtig auszuwerten. Klar ist jedoch: Social Engagement hat einen deutlich größeren Einfluss auf Traffic und Revenue als Webseitenbetreiber bisher angenommen haben. Damit werden Social Ads zu einem noch wichtigeren Bestandteil digitaler Marketing-Strategien.
3. Die Zahl der Sessions pro User korreliert mit der Revenue
Webseiten mit der höchsten Revenue sind die Seiten, die User immer wieder zurückholen können. Das heißt: Je höher die durchschnittliche Zahl der Sessions pro User über 12 Monate liegt, desto höher fällt die Revenue aus. Der E-Commerce-Report konnte eine feste Korrelation zwischen der Session-Zahl und der Revenue ausmachen. Derzeit liegt die durchschnittliche Session-Zahl pro Nutzer bei 1,5. Webseitenbetreiber, die eine Session-Zahl von 2, 3 oder 4 erzielen können, steigern ihre Revenue. Das bedeutet für die Praxis: Der Weg bis zum Kaufabschluss ist länger geworden. Webseitenbetreiber müssen eine Route entlang digitaler Touchpoints entwerfen, die User von einem neugierigen Klicker in einen loyalen Kunden verwandelt.
4. User schließen mehr Käufe über Smartphones ab
Einkaufen über das Smartphone liegt nicht erst seit gestern im Trend. Bisher nutzten User ihr Handy jedoch vor allem dazu, um Informationen über ein Produkt einzuholen. Den Kauf schlossen die meisten Nutzer noch am Rechner ab. Das hat sich mittlerweile verändert. Die Revenue auf Mobile Devices stieg um 23 Prozent an. Damit macht Mobile nun 32 Prozent der Revenue und 53 Prozent des Traffics aus. Vor allem große Anschaffungen tätigen User nach wie vor allein am Desktop-PC oder auf dem Tablet, nach Zahlen des E-Commerce Report 2019.
Über den E-Commerce Report 2019
Für die Studie untersuchte Wolfgang Digital zwischen Juli 2017 und Juni 2018 mehr als 250 Millionen Website-Sessions und über 500 Millionen Euro Online-Revenue. Dabei nutzte die Agentur Google Analytics, neue Facebook Analytics Reports und Online-Umfragen, um ihre Ergebnisse zu erzeugen.